Angelaufenes Silber, abgestoßene Farbe an Möbeln und Rahmen,
vergilbtes Papier und unzählige andere Hinweise, dass der Zahn der Zeit genagt
hat … ich liebe es!
Allerdings muss ich gestehen, ich bin nicht wirklich
zimperlich. Mir ist es nicht so wichtig, ob die Spuren der Jahrzehnte wirklich
echt oder einfach gut gemacht sind.

Im Gegenteil … ich selber habe ja die große Leidenschaft,
unscheinbare Dinge so aussehen zu lassen, als hätten sie schon viele, viele
Sommer erlebt.
So hat sich bei mir eine sehr (nicht)bunte Mischung an alten
und scheinbar alten Dingen angesammelt, die ich wild kombiniere … und ich liebe
jedes einzelne Teil.
Aber warum?
Zum einen natürlich, weil es unschlagbar gut aussieht,
gemütlich ist und ich einen Hang zu vergangenen Epochen habe.
Aber es gibt da noch einen weiteren Grund … und der liegt
begründet in meiner DIY-Seele!
Shabby perfektioniert
das Unperfekte!
Ich habe beim Potchen schon darauf hingewiesen … wenn ein
bisschen vom Motiv wieder mit abgerubbelt wird, wen kümmert es? Es macht das
Bild, das Schächtelchen, die Konsolentür nur noch ein bisschen gebrauchter.
Ich habe aufgrund mangelnder Schreinerausbildung, und weil
diesmal der Schwede keine Löcher vorgebohrt hatte, die Zwischenböden nicht ganz
korrekt zusammengefügt … Und? Kein Problem! Das ist halt so, wenn Möbel in die
Jahre gekommen sind … dann sind sie schon mal ein bisschen schief.
Und im Baumarkt gucke ich gerne auch nach Brettern, die ein
paar repräsentative Macken habe, vielleicht sogar ein kleines bisschen krumm
sind (je nach Verwendungszweck natürlich) … und manchmal ergattert man diese
gekrümmten Schätzchen oder die Astlochwunder auch noch für einen guten
Sondernpreis.
Das ist doch toll!
Ich muss nicht petz genau arbeiten, es muss nicht alles
akkurat sein, fehlerfrei und glatt. Jeder (zum Objekt passende!!!) Fehler, jede
echte Macke ist nur ein weiteres Indiz dafür, dass es ein gebrauchtes,
abgeranzters Teil ist … oder zumindest vorgibt zu sein ...
Willkommen in der
Shabby-Welt!
Aber warum schreibe ich das?
Ich möchte gerne Mut machen, Dinge einfach auszuprobieren,
mit ungeliebten Resten zu experimentieren, hässlichen Möbeln die Chance auf
eine hübsche Reinkarnation zu geben, zu sägen, zu streichen und zu shabben …
immer mit der Gewissheit: Shabby verzeiht viele Fehler oder lässt sie zumindest
kreativ korrigieren!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen