Montag, 28. März 2016

Frohe Ostern ...

... auch wenn ich ein bisschen spät dran bin ... euch allen wünsche ich noch einen schönen Ostermontag ...


Dienstag, 22. März 2016

Wer hätte gedacht, dass er so schön sein kann …


… ein hässlicher Stuhl reinkarniert
zu einem Schmuckstück






Vor Jahren - als ich meine erste eigene Wohnung bezog - habe ich diese unattraktiven Stühle sozusagen als Übergangslösung übernommen. Von Anfang an fand ich sie ziemlich hässlich, doch da die gesamte Einrichtung ein Stückwerk war, fielen sie nicht weiter ins Gewicht.

Ein paar Jahre später habe ich sie unter bodenlangen Hussen versteckt, und das war dann auch gut so.
Man muss dazu sagen, dass diese Stühle durchaus mit einer gewissen inneren Schönheit gesegnet sind, denn sie sind qualitativ wirklich hochwertig. Die Sitzflächen sind gut gefedert und keinesfalls durchgesessen.
Nun waren nach einiger Zeit auch die Hussen in die Jahre gekommen, und ich wollte sie durch neue - hübsche - ersetzen.
Dann aber gefiel mir die Idee, die Stühle so zu verschönern, dass sie sich auch unverhüllt zeigen können.

Und wie ich das gemacht habe, möchte ich hier kurz beschreiben.
Ich habe als erstes das Kissen aus dem Stuhl gelöst. In meinem Fall war das ziemlich einfach, denn es ist nur eingeklemmt. Dann reicht es normalerweise aus, den Stuhl umzudrehen und das Kissen herauszuklopfen.
Bei manchen Stühlen sind die Kissen verschraubt. Dann müssen natürlich die Schrauben vorsichtig gelöst werden. In den meisten Fällen ist dies aber auch kein größeres Problem.

Ich streiche am liebsten mit Kreidefarbe, so dass sich ein Abschleifen erübrigt und sich das Vorbehandeln auf ein gründliches Reinigen reduzieren lässt.

Ich habe also das Stuhlgestell nun gründlich feucht gereinigt und gut trocknen lassen.

Danach erfolgt der Anstrich.
Wie eben erwähnt wurde der Stuhl nicht vorbehandelt, das heißt, ich streiche auf alte Lackschichten. Um hierbei eine gute Deckung zu erreichen sind daher mehrere Farbanstriche notwendig. Im Falle dieser Stühle waren es drei bis vier.
Man kann natürlich auch erst den ganzen Stuhl abschleifen. Dann kommt man vermutlich mit zwei Farbaufträgen aus.
Ich mag es aber lieber so …
Wichtig ist jedoch, dass diese alten Lackschichten noch fest mit dem Holz verbunden sind. Blättert der alte Lack, blättert natürlich auch die Kreidefarbe - aber auch das kann natürlich "shabby" aussehen ;)

Ich habe also den gesamten Stuhl gestrichen, trocknen lassen und wieder gestrichen, und das so lange, bis mir die Deckkraft gut gefiel.

Um den Used- oder Shabbylook zu erzielen, habe ich ihn noch einmal richtig durch trocknen lassen (ca. 2 Tage) und habe dann die Stellen, die man üblicherweise häufiger anfassen oder anstoßen würde, mit Schleifpapier bearbeitet.
Da der Stuhl vorher dunkel war, kam dadurch die dunkle Farbe wieder durch, ein Effekt, der mir ganz besonders gut gefällt.
Ich persönlich bin mit diesen „Nutzspuren“ recht zaghaft, den ich finde, weniger ist hier mehr. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

Es gibt viele Möglichkeiten, den Effekt deutlich älter zu machen. Krakelierlack an der einen oder anderen Stelle zum Beispiel erzeugt feine Risse in der obersten Farbschicht. Auch der Einsatz von Stahlbürsten trägt stark zur optischen Alterung bei. Hier entscheidet einzig und allein der persönliche Geschmack.

Wenn das Gestell also nun genug Farbe bekommen und wieder gelassen hat, kann man das gesamt Holz noch einmal mit farblosem Holz- bzw. Möbelwachs einreiben und überschüssigen Wachs am nächsten Tag wieder abnehmen (das richtige Polieren habe ich mir übrigens abgewöhnt, da es sonst für meinen Geschmack zu sehr glänzt).
Wachs schützt die Farbschichten und macht den Stuhl feucht abwischbar. Ab und an darf das Aufbringen von Möbelwachs durchaus wiederholt werden.

Nachdem das Gestell nun schon ganz hoffnungsvoll aussieht, ist es Zeit für das Kissen.
Ich habe lange überlegt, ob ich den unteren Bezug entfernen soll. Aber ich wollte ja meine Stühle nicht entkernen sondern eher etwas Kosmetik betreiben. Also habe ich mich für den einfacheren Weg entschieden, und die Sitzfläche so,  wie sie ist neu überzogen.

Empfehlenswert sind etwas leidensfähige Stoffe, kräftiger und auch für Möbelarbeiten geeignet. Man findet sie ganz gut auf den Stoffmärkten, die in einigen Städten regelmäßig als „Holländische Stoffmärkte“ angeboten werden. Dort gibt es extra Stände, die Leinengewebe und Kunstfasern für „Homedekoration“ anbieten.

Die Maße habe ich durch Auflegen des Kissens ermittelt.
Natürlich kann man es auch ausmessen, eine Papierschablone erstellen, die Ränder des Stoffes mit der Overlock umnähen … Ich gestehe, ich habe das nicht getan.

Also … Sitzkissen auf den Stoff legen, genügend Rand zum umschlagen einplanen und zuschneiden.

Dann habe ich begonnen, den neuen Stoff mit dem Elektrotacker auf den Rahmen des Sitzkissens zu tackern.
Dabei unbedingt immer die gegenüberliegenden Seiten bearbeiten und den Stoff gut stramm ziehen.
Also auf Seite A mittig tackern … stramm ziehen und auf der gegenüberliegenden Seite B mittig tackern. Rechts und links von A … rechts und links von B … nicht zu nah an die Ecken … und das Ganze mit C und D wiederholen.
Zum Schluss die Ecken so einfassen, dass sich ein harmonisch Faltenbild ergibt.
Den überschüssigen Stoff innerhalb des Rahmens zurückschneiden.

Dann kann das Kissen in das Stuhlgestell eingesetzt werden … und en voilà … ein reinkarnierter Stuhl …






Übrigens, eine Nummer größer war das Projekt mit dem Küffenbuffet  ... guckt doch mal hier http://heimatweiss.blogspot.de/2016/03/das-hassliche-entlein-und-der-schwan.html

Freitag, 18. März 2016

Das hässliche Entlein und der Schwan ...

Mit meinem Häuschen zusammen habe ich auch einige Möbel übernommen. Unter anderem zwei Kirschbaum-Buffets, die für die Großeltern meiner Vorgängerin angefertigt wurden. In den späten 70ern haben die Schränke ein Facelift in dunkelgrün erhalten, und so haben wir drei uns kennengelernt.



Und weil ich weiße Möbel liebe, habe ich ein bisschen Hand angelegt ... herausgekommen ist ein Schwan, und ich liebe ihn ...


Was ich da wie gemacht habe, das schreibe ich nochmal Schritt für Schritt auf ... spätestens, wenn Entlein (oder Schrank) Nummer zwei an der Reihe ist :)

Samstag, 5. März 2016

Projekt “Häschenschule” - das 3D(eko)-Bild

Seit meiner Kindheit liebe ich „Die Häschenschule“, auch wenn das Buch schon viel älter ist als ich … es ist nämlich aus dem Jahre 1924. Also hatte ich doch als Kind schon ansatzweise den Hand zu alten Dingen …




Da ich für mich die Technik des „potchen“ (= Übertragen von Fotokopien bzw. Laserdrucken auf andere Materialien) entdeckt habe, sind die Möglichkeiten vielfach, Deko- und Gebrauchsgegenstände mit meinen Lieblingsmotiven zu versehen. Und so entstand auch die Idee zu einer Osterdeko, wie ich sie mir bereits als Kind gewünscht hätte … eine Häschenschule zum Anfassen.

Es soll aber nicht einfach „nur“ ein Shabby Bild werden … mir schwebt vielmehr so etwas wie ein Aufsteller – ich nenne es mal 3-D(eko)-Bild - vor, und dafür habe ich mir das liebevolle Motiv - die Mutterhase mit dem Hasenmädchen - ausgesucht.
Natürlich funktioniert diese kleine 3D-Osterdeko auch mit jedem anderen Motiv, es sollte allerdings einfach in zwei bis vier Ebenen aufzuteilen sein.


MEIN MATERIAL

2 Bastelholzplatte Pappel DIN A3 (oder gewünschte Motivgröße) oder eine große Platte(falls ihr das Motiv für Draußen bauen möchtet, müsstet ihr auf wetterfeste Platten achten!)
Kreidefarbe – in meinem Fall weiß
Fototransfer-Medium (z.B. Fototransfer-Potch)
Lieblingsmotiv vom Laserdrucker (sehr wichtig!!!) oder Kopierer;


DAS MOTIV VORBEREITEN

Das gewünschte Motiv sollte aus mehreren (in meinem Fall drei) Ebenen bestehen, damit der leichte 3D-Effekt erzielt wird. Falls ihr dies nicht wünscht, ist natürlich ein eindimensionales Motiv genauso gut geeignet und vereinfacht die Sache deutlich.

Für ein Bild mit drei Ebenen benötigt ihr das das gewählte Motiv in folgenden Varianten:
3x spiegelverkehrt gedruckt (ich hatte es leider nur 1x und musste improvisieren)
1x normal gedruckt
3x die Umrisse in schwarz-weiß als Schablone

!! Beachtet bitte unbedingt, dass nur Kopien und Laserdrucke zum potchen geeignet sind. Tintenstrahl-Drucke funktionieren nicht !!

1. Die Motive werden aus den schwarz-weißen Kopien ausgeschnitten und die Umrisse mit Bleistift auf die Bastelholzplatte übertragen. Dabei sollte überall etwas Rand zugegeben werden.

2. Nun werden die Formen mit einer Stichsäge oder einer Laubsäge ausgesägt und die Ränder mit Schmirgel-/Schleifpapier sorgfältig glatt geschliffen.



3.  Jetzt könnt ihr die Holzteile von beiden Seiten in der gewählten Farbe streichen. Mir gefällt das pudrige Weiß der Kreidefarbe am besten. Ein etwas „vergilbtes“ Elfenbein könnte ich mir ebenso gut vorstellen. Der ein oder andere mag das Holz vielleicht auch unbehandelt.
Oder ihr macht euch ganz viel Mühe und behandelt die Ränder zuerst mit etwas dunkler Farbe vor. Dann streicht ihr alles in Weiß oder Creme und schmirgelt die Farbe an der ein oder anderen Stelle am Rand leicht wieder ab, so dass die dunklere Schicht etwas sichtbar wird. So, wie man es bei Möbeln macht, wenn man ihnen die richtigen Shabby-Touch verleihen möchte.
Aber auf jeden Fall sollte alles trocken sein, wenn ihr mit dem Potchen beginnt.

4. Anschließend potcht (ein kleiner Exkurs in Sachen „potchen“, für diejenigen, die damit bisher noch nichts zu tun hatten, findet sich im Beitrag darunter oder hier) oder malt ihr die Motive auf die Holzformen. Wenn ihr drei spiegelverkehrte Ausdrucke habt, dann könnt ihr das komplette Motiv auf die unterste Ebene potchen. Ich hatte wie gesagt nur eine Kopie, daher musste ich mit Ausschnitten arbeiten. Mit der kompletten Vorlage zu arbeiten ist aber auf jeden Fall deutlich entspannter …Die Ebene 1 habe ich beidseitig bepotcht, damit die Rückseite ebenfalls sehenswert ist. Das ist jedoch nicht zwingend notwendig.



5. Wenn ihr nun die Teile bepotcht/bemalt und versiegelt habt, klebt ihr die unterschiedlichen Ebenen nach Vorlage mit der Heißklebepistole oder Holzleim oder Bastelkleber übereinander.



6. Bei Bedarf könnte das Bild für einen sicheren Stand – falls ihr es zum Beispiel in den Flur stellen möchtet – noch auf einer Leiste befestigt werden. Ich hatte es mir etwas filigraner gewünscht, daher lehne ich es nur an.

Für die nicht ganz so gelungene Qualität der Schritt-für-Schritt-Fotos bitte ich um Entschuldigung. Die Lichtverhältnisse an meinem Arbeitsplatz sind im Moment nicht ganz so optimal, da mein Kater zur Zeit auf meinem gut beleuchteten Arbeitstisch wohnt.

(Das Motiv ist eine Zeichnung aus „Die Häschenschule“ von Fritz Koch-Gotha, 1924)