Dienstag, 25. April 2017

Alte Fensterläden restaurieren – Teil 2

So ganz klappt das noch nicht, mit dem pünktlichen Freitagspost … aber ich werde beharrlich daran arbeiten.

Und ich war auch fleißig … auch wenn ich an dieser Stelle sagen muss, es ist eine unglaubliche Arbeit … und deshalb wird mich dieses Projekt auch noch einige Wochen beschäftigen.

Aber weil ich neugierig bin, habe ich natürlich den ersten Fensterladen gleich weiter bearbeitet … und nun steht er gut genährt hier rum, und jetzt darf ich endlich meine Farbe ausprobieren …

Leider habe ich vergessen, ein Foto von der reinen Leinölversorgung zu machen ... das reiche ich nach ...

Ich lebe im „Bergischen“ und mein Haus ist verschiefert.
Ganz klar, traditionell gehören dazu grüne Fensterläden, und wenn ihr euch die Fotos der letzten Woche anschaut, dann sehr ihr … so habe sie auch bisher ausgesehen.
Also war für mich klar, ich werde mir ein typisch bergisches Grün aussuchen.

Nun muss ich aber gestehen, Grün mag ich nur an Pflanzen … und ich habe mich dabei ertappt, dass ich so gar keine Vorfreude beim grün-streichen der Schlagläden empfinden konnte. Und das ist wirklich ein schlechtes Omen, denn das Streichen ist ja sozusagen die Belohnung für das Abheaten …

Ich bin ein Freund von Farbkonzepten und hatte mich eigentlich für Gartenhaus und Tor schon mit weiß-grau angefreundet. Allerding finde ich weiße Fensterläden nicht so wirkungsvoll und graue Läden auf grauem Schiefer sind auch nicht der Superknaller.
Und dann entdeckte ich im Sortiment der Kreidefarben von Painting the Past eine Farbe, die ich mal für eine mögliche Innen-Treppen-Renovierung ins Auge gefasst hatte …
… LINEN … ein Farbton so zwischen beige und grau und taupe … für meine Augen ganz wunderschön. Und was soll ich sagen … die Leinölfarben können bei Bedarf auch nach einem Farbmuster extra auf Bestellung angemischt werden.

So stehe hier nun zwei Eimerchen der Leinölfarbe in dem Farbton Painting the Past „Linen“ …
Und genau damit – und einem kräftigen Rundpinsel – hübsche ich nun meine Fensterläden auf.

Anstrich
Leinölfarbe wird sehr dünn und sparsam regelrecht in das Holz einmassiert. Also … ganz wenig Farbe mit etwas Druck in das Holz reiben, denn nur so kann die Farbe vernünftig trocknen. Bei einem zu üppigen Anstrich trocknet nur die Farboberfläche, und das gilt es zu vermeiden.

Auf diese Weise erfolgen insgesamt drei Anstriche … 

Trocknen sollte das Ganze zwischen den Anstrichen mindestens 12 bis 24 Stunden. Da die Fensterläden bei mir im gut gelüfteten Gartenhäuschen (keine Fenster) stehen und derzeit eine eher feuchte Witterung herrscht, hat es bei meinem Musterstück auch schon mal zweit Tage gedauert, bis ich beim Anfassen keine Farbe mehr an den Fingern habe. Dann ist der Zeitpunkt für den nächsten Anstrich.



Zur Zeit steht das Prachtstück allerdings mit Anstrich zwei noch zum Durchtrockenen im Häuschen.

Finale Fotos reiche ich dann nach, wenn alles wirklich fertig ist …

Da die Läden mit den Jahren etwas gelitten haben, galt es, an der ein oder anderen Stelle etwas auszubessern oder wieder zu befestigen. Ich habe zum Beispiel zwei Metallwinkel gesetzt, um die Teile besser miteinander zu fixieren. Und dabei fällt mir ein, auch Metall kann mit der wunderbaren Leinölfarbe sehr gut gestrichen werden. Auch ganz dünn auftragen … ist tatsächlich auch ein guter Rostschutz.

Das klingt nach reichlich Arbeit (ich habe zwölf Schlaglädenteile … je zwei Seiten …) … aber ich kann versichern, im Gegensatz zum Farbe entfernen ist das Anstreichen ein wirkliches Kinderspiel. Auf jeden Fall wird aber 2017 wohl als das Fensterläden-Jahr in Erinnerung bleiben …


Der Lohn …
… ist aber, die so gestrichenen Fensterläden (oder Fensterrahmen, Türen, Tische, Gartenhäuschen …) bleiben jahrelang geschützt und schön.

Und wenn die Farbe langsam ihre Leuchtkraft oder Sattheit verliert, reicht ein Einstreichen mit gekochtem Leinöl, um die Farbe wieder aufzufrischen. Denn es ist das Leinöl, welches langsam verwittert, lange bevor es an die Pigmente geht.

Und wenn nach einigen Jahren trotz gekochtem Leinöl die Farben verwittert sind, dann wird einfach wieder neu gestrichen … ohne abblättern, abschleifen oder heaten. Und das Holz ist optimal geschützt und gestärkt. Völlig frei von Lösungsmitteln, Gift und Chemie.

Also. ich denke schon, dafür kann man sich mal „ein bisschen“ Arbeit machen ;)

Übrigens habe ich die Farbe für das Gartenhäuschen anhand der Painting the Past Farbprobe selber angemischt … ich finde, das habe ich ganz gut hinbekommen …


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